Abschlusstagung von Gyrolog
Im Dezember 2020 endet die Laufzeit von Gyrolog. Aus diesem Anlass laden wir alle an der 3D-Digitalisierung von wissenschaftlichen Sammlungen Interessierte aus Universitäten und Hochschulen, aus Forschungsmuseen und anderen wissenschaftlichen Sammlungen ein, mit uns über die Erträge und Perspektiven der 3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen nachzudenken. Die Tagung wird am Montag und Dienstag, den 4./5. Januar 2021 an der Universität Stuttgart als Videokonferenz stattfinden.
Das Programm mit den Anmeldeinformationen können Sie hier herunterladen .
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Terminverschiebung
Die für den 4./5. Juli 2020 an der Universität Stuttgart geplante Abschlusstagung des Forschungsprojekts Gyrolog
Vom Schrank ins Netz. 3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen – gewusst wie?
wird wegen der Corona-Pandemie verschoben auf Montag/Dienstag, den 4./5. Januar 2021.
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Call for Papers
Vom Schrank ins Netz.
3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen – gewusst wie?
2.-3. Juli 2020
Universität Stuttgart
Abschlusstagung des Projekts Gyrolog – Aufbau einer digitalen Kreiselsammlung für historische und didaktische Forschung
Die Digitalisierung als ein Motor für Bestandssicherung, erhöhte Sichtbarkeit und verstärkte Nutzbarkeit hat die Arbeit der wissenschaftlichen Sammlungen in den letzten Jahren entscheidend verändert. Technologischer Fortschritt und Förderlinien zur Erarbeitung und Umsetzung von Digitalisierungskonzepten haben dabei das besonders herausfordernde Neuland der 3D-Digitalisierung eröffnet. Mit der Abschlusstagung des vom BMBF geförderten Projekts Gyrolog – Aufbau einer digitalen Kreiselsammlung für historische und didaktische Forschung sollen Erträge und Perspektiven der 3D-Digitalisierung von wissenschaftlichen Sammlungen zur Diskussion gestellt werden. Dabei stehen drei Fragenkomplexe im Mittelpunkt:
a) Im Spannungsfeld zwischen cutting edge und Massendigitalisierung : Strategien, Werkzeuge und Methoden der 3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen
In den letzten Jahren sind mit hohem apparativem und personellem Aufwand Techniken und Verfahren entwickelt worden, die es ermöglichen, Objekte in bisher nie da gewesener Weise dreidimensional zu erfassen und virtuell zu reproduzieren. Zugleich gibt es großen Bedarf an pragmatischen, mit beschränkten Ressourcen durchführbaren 3D-Digitalisierungsverfahren.
- Welche neuen Verfahren zur 3D-Digitalisierung von Sammlungsobjekten sind in den letzten Jahren entstanden? Wie lassen sie sich vergleichen?
- Welche impliziten und expliziten Voraussetzungen gehen in die Entscheidung für die jeweilige Digitalisierungsmethode ein?
- In welchem Verhältnis stehen sammlungs- und forschungspolitische Positionierungen – etwa zur Aufwertung von „Leuchtturm-Objekten“, zum Umgang mit bisher nicht katalogisierten Beständen oder zu beschädigten, kaputten, prekären Objekten – zur jeweiligen Digitalisierungsstrategie?
- Welche Vor- und Nachteile haben standardisierte Digitalisierungsverfahren und -umgebungen für die sammlungshaltenden Fächer und Institutionen?
- Wie kann der Aufwand für die Digitalisierung einer Sammlung abgeschätzt werden? Wie kann bei knappen Ressourcen dennoch ein möglichst befriedigendes Ergebnis erreicht werden?
- Welche Ergebnisse aus Photogrammetrie, Computertomographie, Computer Vision, Computergraphik, Serious Gaming u.a.m. könnten für die Weiterentwicklung der 3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen genutzt werden?
- Wie verhält sich der Ressourcenbedarf für 3D-Digitalisate zu dem für 2D-Digitalisate? Welche Ressourcen müssen dauerhaft für digitalisierte Sammlungen bereitgestellt werden? Welche Entscheidungen gefährden u.U. die Nachhaltigkeit der (3D-) Digitalisierung?
b) Vom Digitalisat zum digitalen Exponat: Zur Nutzung digitalisierter Sammlungsobjekte
3D-Digitalisate von Sammlungsobjekten stellen als solche, seien sie noch so hoch aufgelöst und ästhetisch aufbereitet, noch kein Nutzungskonzept dar. Erst dauerhafte Zugänglichkeit und entwicklungsfähige Nutzungskontexte gewährleisten, dass die im „digitalen Schrank" schlummernden Daten ihren wissenschaftlichen und kulturellen Wert entfalten.
- Welche neuen Publika und Nutzungskontexte können durch eine 3D-Digitalisierung gewonnen werden?
- Welche Voraussetzungen sind erforderlich, welche Kooperationen sind aussichtsreich?
- Wie verändert die 3D-Digitalisierung die bisherige Nutzung der Sammlung?
- Welche Möglichkeiten des Zugangs und Bekanntmachens, der Identitätsbildung und der kollektiven Aneignung eröffnen 3D-Digital-isate gerade für universitäre Sammlungen?
- Welche Rolle kann „citizen science“ für 3D-digitalisierte Sammlungen spielen? Wie unterscheiden sich die Kooperations-möglichkeiten bei den verschiedenen Disziplinen?
- Bieten 3D-Digitalisierungen neuartige Lösungen für den Umgang mit beschädigten, fragilen oder prekären Objekten?
- Wie verhalten sich 3D-Digitalisat und digital erstelltes 3D-Modell zueinander? Wann ist es sinnvoller, das eine zu verwenden, wann das andere? Welche epistemologischen Konsequenzen haben diese Entscheidungen für die präsentierten Inhalte?
c) Die im Dunkeln sieht man nicht: Digitalisierung als neue Kanonbildung?
Von eminent epistemischer Bedeutung ist die bislang kaum thematisierte Frage nach einer neuen Kanonisierung als Kollateralwirkung der 3D-Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen. Wenn in vielen Fällen aus berechtigten Gründen (Ressourcen, konservatorischer Zustand, schlecht erschlossene Bestände) darauf verzichtet wird, alle Objekte in die 3D-Digitalisierung einzubeziehen, kann diese Auslese angesichts der leichten Zugänglichkeit der Digitalisate im Internet und der wachsenden Bedeutung digitaler Forschungsmethoden weitreichende Folgen haben.
- Welche Kriterien liegen der Auswahl der Objekte bei einer Teildigitalisierung zu Grunde? Wie werden die Entscheidungen transparent gemacht und dokumentiert? Welche Folgen haben sie für die Nutzung der 3D-Digitalisate?
- Wie kann der dadurch für die weitere Forschung ggf. entstehende bias berücksichtigt werden?
- Können die nicht digitalisierten Objekte einer Sammlung von der erhöhten Sichtbarkeit der 3D-digitalisierten Teile profitieren? Wie greifen die Digitalisierung der Objekte und die Digitalisierung des Sammlungsmanagements in Dokumentation und Verzeichnung ineinander?
Angebote für Vorträge (20-25 Min.) erbitten wir als Abstracts mit max. 3000 Zeichen im PDF-Format per email an Beate.Ceranski[at]hi.uni-stuttgart.de.
Best-practice-Modelle und Erfahrungsberichte aus 3D-Digitalisierungsprojekten sind ebenso willkommen wie konzeptuelle Überlegungen und kritische Reflexionen, die sich mit einem oder mehreren der oben genannten Aspekte beschäftigen. Bitte fügen Sie Ihrer Nachricht kurze Angaben über Ihre derzeitige Tätigkeit bzw. über Ihren Bezug zum Tagungsthema bei.
Einsendeschluss ist der 01.03.2020. Die Entscheidung über die Annahme Ihres Beitrags wird bis 15.03.2020 mitgeteilt werden.
Hier finden Sie den Call for Papers noch einmal als PDF zum Herunterladen.